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Der richtige Grillanzünder – Wie ich Holzkohle/Briketts richtig anzünde

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​Wer von uns kennt folgende Situation nicht von früher: Die Sonne kommt raus, man baut den Grill auf und dieser wird mit Holzkohle befüllt. Dann wird die Kohle mit einem ordentlichen Schuss Spiritus getränkt und es kann losgehen.

STOP, vergiss dieses Szenario ganz schnell wieder. Die Zeiten von Spiritus oder Paraffin Anzünder sind ab nun Vergangenheit. Sehr oft behaupten Menschen, dass ein Gericht vom Holzkohlegrill anders schmeckt als von Gasgrill. Meiner Erfahrung nach ist dies vorwiegend dann der Fall, wenn sich Spiritus oder Paraffin am Fleisch abgelagert haben. Also Finger weg! Ich habe eine viel bessere Lösung für Dich.

Zukünftig solltest du dich mit einem AZK (das steht für Anzündkamin) vertraut machen. Der AZK macht sich den Kamineffekt zu Nutze. Er wird mit Holzkohle und/oder Briketts befüllt und von unten durch einen Grillanzünder befeuert. Grillanzündern aus Holzfasern oder gepressten Holzspänen habe sich bei mir bewährt, diese geben auch keinerlei Geruch oder Geschmack ab.

Kleiner Showtipp & Effekt: Auf einem heissen AZK lassen sich mithilfe eines Grillrostes auch prima Steaks und sonstiges Grillgut anbraten!

Bei Grillanzündern gilt es auf Folgendes zu achten: DIN EN 1860-3 zertifiziert sollten sie sein.

Eine Alternative zum AZK bietet ein Heizstab, damit kannst du Grillkohle direkt im Grill entzünden. Dies spart auf Dauer Grillanzünder und ist super praktisch. Leider sind die richtig guten Heizstäbe aktuell aber nur unter Zufuhr von Strom per Kabel verwendbar. Die Leistung derer mit Akku ist leider noch sehr überschaubar.

Grillmethoden

Nun will ich auf die verschiedenen Grillmethoden, welche mit einem Kohlegrill angewandt werden können, eingehen. Neben dem klassischen, direkten Grillen gibt es zum Beispiel auch das indirekte Grillen. Außerdem gibt es für spezielle Anwendungen im Kugelgrill jeweils anders angeordnete Kohlenformierungen

  • Direktes Grillen

Beim direkten Grillen wird das Grillgut direkt über den glühenden Kohlen oder Briketts, auf dem Grillrost platziert. Ziel ist es, möglichst viel Hitze an das Grillgut zu bekommen und Brandings an das Fleisch zu bekommen. Ich nutze das direkte Grillen meist nur zum scharf anbraten. Für das Garziehen von Fleisch bevorzuge ich die indirekten Zone des Grills. Zu beachten ist, dass Holzkohle stets heißer verbrennt als Briketts.

Tipp: Willst du dein Fleisch nur scharf anbraten und einige Minuten indirekt garziehen, dann solltest du Holzkohle verwenden. Möchtest du eine längere Zeit indirekt grillen oder gar smoken, dann solltest du Briketts verwenden.

  • Indirektes Grillen und Smoken

Um indirekt Grillen zu können ist auf jeden Fall ein Grill mit Deckel nötig. Erst durch diesen erhält der Grill fast alle Funktionen eines herkömmlichen Ofens. Alle Hersteller haben in den Deckeln ihrer Geräte ein Abluftventil installiert über das du die Hitze im Grill perfekt steuern kannst.

Hinweis: Durch die gezielte Anordnung von Grillbriketts im Kugelgrill ist es möglich, Temperaturen konstant zwischen 100°C und 130°C zu fahren. Diese Methode kommt beim klassischen Low & Slow BBQ zum Einsatz.

Hiermit sind wir schon beim Smoken und Räuchern angekommen. Beides spielt sich stets im indirekten Bereich ab. Während Smoken meist bei Temperaturen um die 110 °C stattfindet, gibt es beim Räuchern das klassische Kalt- und Heißräuchern. Temperaturen von 40 °C bis 180 °C möglich sind.

  • Grillkohle entsorgen oder wiederverwenden?

Das Schöne am Grillen mit Holzkohle und Grillbriketts ist, dass du sie nach dem Gebrauch einfach ersticken kannst. Dazu schliess einfach alle Ventile am Grill und dadurch entziehst du der glühenden Kohle den Sauerstoff. Ist sie erfolgreich erlöschen, kannst du die Asche abklopfen und die Kohle bzw. die Briketts beim nächsten Grillabend erneut verwenden. Dies spart nicht nur Ressourcen, sondern ist auch umweltfreundlich und spart Kosten. Im AZK ist die Kohle schnell entzündet und sofort einsatzbereit.

Hinweis: Dies ist aber nur bei hochwertiger Kohle und Briketts zu empfehlen. Die 5€-Tüten von der Tanke würde ich eh meiden und schon gar keines Falles ein 2. Mal anzünden. Ich habe in den billigen Packungen schon oft Steine und Glas gefunden.

Woran erkenne ich ob die gewünschte Temperatur erreicht ist?

Um zu erkennen, ob die Grillkohle die richtige Temperatur hat gibt es zwei Methoden:

Die einfachste ist es, dass Deckelthermometer zu prüfen. Es sei aber darauf hingewiesen, dass die Hitze im Grill aufsteigt und somit eine andere Temperatur am Fühler im Deckel herrscht als direkt über dem Grillrost. Dennoch ist dies ein ungefährer Wert, den du nutzen kannst. Mit der Zeit lernst du den Grill wie auch das ablesen und dadurch das einschätzen besser.

Eine sinnvolle Ergänzung dazu ist der Test mit der Hand. Dabei hälst du deine Hand etwa 15cm entfernt über den Grillrost. Wird es zu heiss, ziehst du die Hand weg. Wichtig dabei ist es, die Zeit bis zum Wegziehen mitzuzählen.

Einen ungefähren Überblick gibt folgende Auflistung:

  • 120°C – 180°C   8-10 Sekunden
  • 180°C – 230°C   5 Sekunden
  • 230°C – 300°C   2-3 Sekunden

Ich hoffe der Ratgeber hilft dir weiter und ich freue mich jetzt schon darauf Euch als nächstes wieder mit Rezepten zu erfreuen.

Bis dahin wünsche ich GutGlut

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Roman

Roman

Der Autor Roman Bartsch ist Pitmaster beim Luxemburger Grillteam Nondikass! welches 2013 gegründet wurde und seitdem an nationalen wie internationalen Meisterschaften teilnimmt. Er selber wurde schon als kleiner Stepke vom Grillvirus infiziert. Auf diesem Wege möchte Roman seine Leidenschaft mit den Lesern teilen, Erfahrungen weitergeben und grundsätzlich das Thema Grillen & BBQ respektive Outdoorkitchen in Luxemburg voranbringen. Nondikass! auf Facebook

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