
Vor ein paar Wochen konntest Du an dieser Stelle von den GT Open lesen. Jetzt am Wochenende vom 22. November war es soweit. Die Weltelite und viele begeisterte Bogenschützen aus Luxemburg und der Großregion trafen sich und kämpften beim Turnier um jeden Punkt.
Wie läuft so ein Turnier ab?
Alle Schützen schießen im Vorlauf 60 Pfeile. Anschließend messen sich die ersten 32 in jeder Kategorie im Duell. Keine Angst hier wird keiner verletzt; man vergleicht sich lediglich direkt mit einem Gegner. Der bessere Schütze kommt in die nächste Runde und so halbiert sich das Feld bei jedem Durchgang.
Zum Schluss wird es richtig spannend! In den Finalen schießen die Schützen nämlich zusätzlich abwechselnd und unter Zeitdruck. (Das heißt: ein Schütze muss innerhalb von 20 Sekunden schießen und der Gegner sieht zu.)
Da diese Turnierform sehr spannend ist, ist sie auch medientauglich und so wundert es nicht, dass es eine Live Übertragung im Internet gab.
Bei der Anzahl von Schützen, die am Start waren, mussten die Qualifikationen über mehrere Durchgänge organisiert werden. So wurden am Freitag und Samstag jeweils 2 Qualifikationsrunden angeboten, die fast komplett ausgebucht waren.
Weltrekorde
Schon am Freitagabend fielen die ersten Rekorde. Bei den Frauen schoss die junge Britin, Ella Gibson, einen neuen Weltrekord mit dem Compoundbogen. Da sie erst 17 Jahre jung ist, gilt dieser zugleich bei den Frauen und der Jugendkategorie – somit brach sie direkt 2 Weltrekorde.
Die Brasilianerin Jane Karla Gögel schoss ebenfalls mit dem Compound-Bogen einen neuen Weltrekord in ihrer Kategorie. Sie kann nicht gehen und schießt von ihrem Rollstuhl aus. Im Interview hat sie erklärt, dass der Sport ihr viel hilft, sie aber um jeden Punkt kämpfen muss. Für sie ist die Position des Rollstuhls wichtig, noch wichtiger als der Stand beim nicht behinderten Schützen da der Rollstuhl einen Teil der fehlenden Muskulatur ersetzen muss. Sie wird ihr Land (Brasilien) auf den Paralympics in Tokyo vertreten.
Finale
Am Sonntagnachmittag wurden die letzten Runden ausgetragen. Keiner wollte sich geschlagen geben und so wurden in den Finalrunden um jeden Ring (so nennen die Bogenschützen ihre Punkte) gekämpft.
Mehrere Duelle endeten mit einem Unentschieden. In diesem Fall wird der Gewinner im Shoot-Off ermittelt. Hier zählt der letzte Pfeil, der Pfeil, der näher beim Zentrum ist, hat gewonnen. Es handelt sich sehr oft um eine Milimeterentscheidung!!
Der Gewinnerin der Kategorie „Recurve“, dem olympischen Bogen, Crispin Duenas aus Kanada, erklärte uns im Interview, dass er in den Vorbereitungen für die Olympiade ist. Der, als Lehrer tätige, Hobbysportler versucht so viele Turniere wie möglich zu bestreiten, um für Tokyo bereit zu sein.
Mike Schloesser, Mister Perfect, hatte in der Vorrunde einen Patzer. Er schoss einen von seinen 60 Pfeilen nicht in die 10. Trotzdem hat er das phänomenale 599 von 600 Punkten geschossen. Er hat zu seinem verschossenen Pfeil gesagt, dass er ihn, noch bevor er die Scheibe erreicht hatte, am liebsten zurückgenommen hätte denn schon im Flug spürte er, dass es kein perfekter Schuss war. Sein Interview könnt Ihr im letzten Teil des Videos hier unten hören.
Es ist ein wahres Erlebnis solche Schützen hautnah zu erleben!!
Ich habe mich auch als Reporter versucht und Interviews mit Sophie Dodemont und eben Mike Schloesser gemacht. Leider hat das mit dem Ton noch nicht 100% geklappt, aber ich teile das Video trotzdem mit Euch. Beim nächsten Mal wird es besser 😉
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