
Ist es nicht herrlich? Nach der langen Zeit der Pandemie, mit allen damit verbundenen Beschränkungen, geschlossenen Cafés, Bars, Restaurants; dem Verbot sich zu geselligen Grillabenden mit Freunden zu treffen, ist es uns nun endlich wieder möglich, uns -zwar noch unter Auflagen, aber immerhin- wieder in gemütlicher Runde zu treffen. Die Sonne scheint, die Stimmung ist entspannt, die Grillkohle lodert und was darf nicht fehlen? Ein erfrischend kühles Getränk!
Der Klassiker zu jedem Grillfest ist das kühle Bier, eventuell auch als Radler, einfach unschlagbar. Gefolgt von Softdrinks für diejenigen, die dem Alkohol abschwören. Ein anderer bevorzugt ein Sektchen, einen Aperol, den beliebten Hugo oder doch lieber einen Gin Tonic zum Aperitif.
Ob spritzig-süβ, herb, fruchtig oder bitter-süβ, jeder hat seinen erfrischenden Favoriten.
Aber was würdet Ihr sagen, wenn Ihr in eurem Aperitif plötzlich eine Olive finden würdet statt einer Zitrone oder dekorativen Orangenscheibe am Rand? Oder gar eine Gewürzgurke oder eine Chillisalami statt eines Cocktailschirmchens? Wenn Euer Drink nicht fruchtig-süβ, sondern würzig, gar etwas scharf schmeckt?
Klingt seltsam befremdlich, oder?
Dann lasst mich Euren Geschmackshorizont an die Grenzen des „Normalen“ entführen, und euch die „Bloody Mary“ vorstellen.
Wir alle kennen diese alten Hollywoodstreifen wo einem verkaterten Protagonisten nach einer durchzechten Nacht am Morgen danach mitleidvoll vom Bartender dieses eklige Tomatensaft-Tabasco-Wodka-Gebräu, garniert mit einer Stange Sellerie gereicht wird mit den Worten „trink das, das macht dich wieder fit“ und der arme verkaterte Mensch würgt diesen fiesen Mix wiederwillig runter.
Diese Zeiten sind lange vorbei.
Dieser in höchstem Maβe schmackhafte, vielfältige Cocktail ist in den USA zum Kultgetränk mutiert und weit mehr als nur noch ein Katermittel.
Wo früher der -besonders in Amerika- so populäre Superbowl Sunday traditionell mit Bier, Nachos, Chicken Wings und diversen Dips gefeiert wurde, darf heute eine Bloody Mary nicht mehr fehlen.
Ein Sunday brunch ohne Bloody Mary? Undenkbar!
Wir reden aber hier nicht mehr von diesem alten, verstaubten Hangover-Cocktail der in den ´20er-´50er Jahren aufkam. Wir reden hier von einem regelrechten Kult und einer Kunst des Garnierens und einer Geschmacksvielfalt, die ihresgleichen sucht.
Dass dieser Cocktail auf Tomaten/Gemüsesaft basiert, wird wohl die Meisten als allererstes abstoβen. Verständlich. Aber bedenkt, wie lange unser mitteleuropäischer Gaumen auch der andalusischen Gazpacho (kalte spanische Gemüsesuppe), dem türkischen Ayran mit seiner salzigen Note oder dem Trend der grünen Gemüsesmoothies, skeptisch gegenüberstand.
Tomatensaft ist sehr bekömmlich und liefert Elektrolyte, der Kick an dem Ganzen ist aber die Garnitur. Eine schier unendliche Vielfalt an Snacks, Junkfood, Gemüsesticks… herzhaft und deftig darf es sein, leicht und knackig, frisch…. Von Selleriestangen zum knabbbern über Mixed pickles bis hin zu ganzen Chicken wings, Onion rings, Würstchen, Käsewürfel.., Ein Cocktail für Alle, die es würzig und deftig mögen. Wer den Alkohol nicht mag, der kann ihn dursch Mineralwasser ersetzen.
Übrigens: Eine Bloody Mary mit Gin statt Wodka nennt man „Red Snapper“, ersetzt man den Wodka durch Tequila, dann nennt sich das ganze „Bloody Maria“.
Das ursprüngliche Grundrezept für den Mix von Damals ist einfach:
- Selleriesalz und feiner, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
- 200ml Tomatensaft
- 100ml Wodka
- Saft ½ Zitrone
- Saft 1/2 Limette
- Ein Spritzer Worcestershire sauce
- 2-3 Spritzer Tabasco
- Zur Garnitur: 1 Stange Staudensellerie und eine Zitronenscheibe
Alles in einem Glas mit viel Eis serviert
Aber Heute ist dieses Rezept überholt und fast langweilig. Die Kreationen sind vielfältiger, kreativer und eignen sich als Appetizer, als Snack, als volle Vorspeise oder als Soul Food. Und statt der langweiligen Selleriedekoration, sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.

Hier mein absoluten Lieblingsrezept:
- 2 Shotgläser voll Tomatensaft (bzw Tomatensaft und Gemüsesaft zu jeweils gleichen Teilen)
- ½ -1 Shotglas voll Sangrita picante (*siehe Foto gibt es bei Edeka oder Kaufland)
- Saft einer Zitrone
- Saft ½ Limette
- 1EL von dem Essigsud in dem Gewürzgurken eingelegt sind (kein Witz) das gibt die saure Note
- 1 EL von der Brühe in der Oliven eingelegt sind (die salzige Brühe von den Oliven gibt eine tolle Note)
- 1EL Ananassaft
- Einige Spritzer Tabasco
- 2 Shotgläser Wodka
- Etwas fein gemahlener schwarzer Pfeffer
- Cajun-Gewürz und oder „Fuchs Pikant Gewürz“
Alles in ein geeistes Glas voll mit mit Eis füllen.
Wer es stärker oder leichter mag, kann Wodka oder Mineralwasser nachfüllen.
Bei der Deko, bzw Garnitur gibt es keine Grenzen (wie Ihr auf meinen Fotos unschwer erkenne könnt).
Ich liebe den Bloddy Mary als Shooter zur Vorspeise zu reichen – es ist ein Highlight und ein Blickfang, oder auch einfach als appetitanregender Aperitif.
Ich hoffe ich kann Euch mit meinen Kreationen inspirieren! 😀 Viel Spass beim Experimentieren. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
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